Reizdarm, Leaky-gut oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeit?

Viele meiner Patient:innen kommen zu mir in die Praxis mit Symptomen wie

· Verstopfung oder häufiger Durchfall oder abwechselnd
· Blähungen und Blähbauch
· Druckgefühl im Bauch
· Bauchschmerzen bis hin zu Bauchkrämpfen
· Veränderung der Stuhlfarbe, -häufigkeit und / oder -konsistenz

Häufig haben sie bereits einige Untersuchungen, darunter auch Darm- und Magenspiegelungen, über sich ergehen lassen müssen. Am Ende lautet meist die Diagnose: Reizdarmsyndrom. Dann hat das „Kind“ einen Namen, aber die Beschwerden bleiben.

Was genau ist ein Reizdarmsyndrom?

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist die am häufigsten gestellte Diagnose unter den Magen-Darm-Erkrankungen. Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Symptome des Reizdarmsyndroms sind individuell verschieden.

Am häufigsten leiden die Betroffenen unter Verstopfung und oder Durchfällen, Blähungen und Bauchschmerzen – in vielen Fällen sogar unter Bauchkrämpfen. Dabei können die Symptome sehr wechselhaft auftreten und sich auch im Laufe der Erkrankung verändern, so können sich z. B. Durchfall und Verstopfung abwechseln.

Das RDS gilt als funktionelle Störung zwischen vegetativem Nervensystem und der Darmmuskulatur. Diese Störung ist zwar ungefährlich, die Lebensqualität der Betroffenen ist aber zum Teil oft stark eingeschränkt. Beim RDS spricht man von einer sog. multifaktoriellen Erkrankung, das bedeutet, dass unterschiedliche Faktoren für das Entstehen verantwortlich sein können.

Eine zentrale Rolle scheint dabei die bakterielle Besiedlung des Darms (das sog. Mikrobiom) sowie der Zustand bzw. die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut zu spielen (z. B. Leaky-gut-Syndrom). Längere Medikamenteneinnahmen sowie Stress, Kummer und Ängste, aber auch vorangegangene Magen-Darm-Infekte (v. a. mit Salmonellen) können dabei eine Rolle spielen.

Was genau ist ein Leaky-gut-Syndrom?

Der Begriff Leaky-gut kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie löchriger oder durchlässiger Darm. Durch eine Schädigung der Schleimhaut ist die Schutzbarriere der Darmwand gestört und ist so für Stoffe passierbar, die sonst nicht durch die Darmwand ins Blut gelangen würden. Die Folgen dieser Barrierestörung sind Entzündungsreaktionen (“Silent Inflammations”).

So können

  • unklare Darmbeschwerden

  • Erkrankungen des allergischen Formenkreises wie z. B. Asthma, Neurodermitis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten

  • Erkrankungen des rheumatoiden Formenkreises

  • Autoimmunerkrankungen wie z. B. Zöliakie, Hashimoto

Hinweise auf ein Leaky-gut-Syndrom sein.

Die (nicht-invasive) Untersuchung des Stuhls auf Leaky-gut-Marker wie Alpha-1-Antitrypsin und Zonulin kann den Verdacht erhärten.

Wie gehe ich bei der Behandlung des Reizdarm- oder Leaky-gut-Syndroms vor?

In einem ausführlichen Anamnesegespräch können Sie mir Ihre individuellen Beschwerden schildern. Dies ist sicherlich nicht immer leicht, da es ja eher ein Thema ist, über das man nicht gern spricht. Ich unterstütze Sie dabei durch gezielte Fragen, die Sie ohne Scheu beantworten können.

Parallel senden Sie eine Stuhlprobe an ein Fachlabor. Neben dem Status der Darmflora, also der bakteriellen Besiedelung des Darms, werden noch Parameter zur Verdauungsleistung, zum Status der Darmschleimhaut (u. a. Leaky-gut-Parameter) und zum darmeigenen Immunsystems abgefragt.

Mit diesen Werten kann ich sehen, ob die richtigen Bakterien am richtigen Ort sind und in ausreichender Menge vorhanden sind. Studien haben z. B. gezeigt, dass bei Reizdarmpatient:innen die Anzahl der Lakto- und Bifidobakterien im Vergleich zum Gesunden oftmals reduziert ist. Auch die Ansiedlung von krankhaften Keimen und Pilzen wie z. B. Clostridien oder Candida albicans kann so diagnostiziert werden.

Die Ergebnisse der Stuhlprobe können neben einer bakteriellen Fehlbesiedlung, z. B. nach einer Antibiotika Einnahme, eine entzündliche Veränderung der Darmschleimhaut oder aber auch ein Leaky-gut-Syndrom anzeigen.

Natürliche Darmsanierung

Die Kombination aus Anamnesegespräch, einer körperlichen Untersuchung sowie der Ergebnisse der Stuhlprobe bilden dann die Basis für Ihren individuellen Therapieplan.

Neben dem gezielten Einsatz von Prä- und Probiotischen Arzneimitteln sowie homöopathischen oder pflanzlichen Arzneimitteln zur raschen Verbesserung der Beschwerden gebe ich Ihnen einen Ernährungsfahrplan mit auf den Weg. Dieser ist bei einem Reizdarmsyndrom längerfristiger angelegt als bei einem Leaky-Gut-Syndrom oder einem Befall mit Candida albicans – also einem Darmpilzbefall.

In regelmäßigen Abständen sehen wir uns und gleichen den Status der Beschwerden ab. Ich freu mich, Ihren Beschwerden auf den Grund zu gehen!

Kosten der Behandlung und Untersuchung

Die Kosten für die Stuhlprobenuntersuchung variieren je nachdem, welche Beschwerden auftreten. In der Regel kostet bei Verdacht auf Leaky-gut- und / oder Reizdarmsyndrom 100 - 160 EUR für eine umfangreiche und aussagekräftige Stuhluntersuchung.

Zu den Kosten für die Stuhlprobenuntersuchung kommen die Behandlungskosten. Diese finden Sie unter Ablauf / Kosten.

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